Chronik 1945-1986

Am 21. Dezember 1946 wurde nach der Kriegspause wieder ein Anfang gemacht und zu einer Versammlung mit Neuwahl gerufen. Aus dieser ging Josef Wagner als Vorstand, Johann Stieglmeier als Kommandant und Johann Leitner als Schriftführer hervor.
Als Zeugwart wurde wieder Paul Stürber, welcher dieses Amt immer schon zur Zufriedenheit ausführte, bestätigt. Auch wurde ein neues Feuerwehrgesetz verlesen, in welchem erwähnt wurde, dass die Feuerwehrübungen nichts mehr mit Militärähnlichem an sich haben.
Um diese Zeit wurde auch schon eine Motorspritze in Betrieb genommen und die alte, aber gut erhaltene, Saug- und Druckspritze hatte ausgedient. Diese wurde dann im Jahr 1956 vom Kommandanten Emlinger an einen Schrotthändler verkauft.

Bei der Neuwahl 1956 wurde zum 1. Vorstand Johann Stieglmeier, zum 1. Kommandant Rudolf Emlinger, zum 2.Kommandant Josef Sporee, zum Schriftführer Hans Leitner, zum Zeugwart Isidor Stürber und zum Kassier Christian Kroll gewählt. Auf einstimmigen Beschluss wurde Josef Wagner zum Ehrenvorstand ernannt.

Trotz mehrmaliger Reparatur funktionierte die alte Motorspritze nicht mehr, so dass am 5. Juli 1959 die Wehrmannschaft mit Kommandant Emlinger am Gerätehaus angetreten ist um die neue Motorspritze, eine Ziegler TS-8, für 4.000 Mark in Empfang zu nehmen. Damit war ein langersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen.

Bei der Neuwahl im April 1960 wurde Vorstand Johann Stieglmeier erneut gewählt. Der neue Kommandant wurde nun Johann März, Schriftführer Isidor Stürber und Kassier Georg Kammerer.

1962 erschien zu einer Inspektion Kreisbrandinspektor Bauer, Kreisbrandmeister Reil, Bürgermeister Leitner, Ehrenoberbrandmeister, Gemeinde- und Kreisrat Josef Wagner und schließlich einige Gemeinderäte. Pünktlich um 12.15 Uhr bließ der Hornist Alarm und es dauerte nur einige Minuten, bis die Mannschaft mit dem Gerätschaften angerückt kam. Im Nu lief die neue Pumpe und in Windeseile waren die Schlauchleitungen an das "Brandobjekt" verlegt. Aus zwei Rohren wurde dann der "Brand" bekämpft. In seiner Ansprache würdigte Kreisbrandinspektor Bauer die Einsatzfreudigkeit der Wehr und den vorbildlichen Ablauf der Übung. Das volle Gelingen der Übung ist nicht nur auf die neue Pumpe (die alte hatte grundsätzlich gestreikt) sondern auch auf den erst vor kurzem neu gewählten Kommandanten Hans März zurück zuführen. Kommandant Hans März hatte seinen Mannen in den letzten Wochen immer wieder zu Übungen zusammengerufen, um jederzeit die schnelle Einsatzfähigkeit seiner Wehr zu garantieren. Den Dank für seine Mühe erhielt er nun bei der Inspektion durch seine Vorgesetzten. Die Inspektion beschlß eine kameradschaftliche Zusammenkunft im Gasthaus Haage.
So blieb die Vorstandschaft bis zum Ausscheiden von Hans Stieglmeier, vorher noch zum Ehrenvorstand ernannt, und von Christian Kroll 1971 ersetzt wurde.

1962 war auch das Jahr der Eingemeindung nach Ingolstadt.

Hundszell, als Teilgemeinde von Unsernherrn mit den Ortsteilen Einbogen, Haunwöhr, Hennebühl, Kothau, Niederfeld, Ringsee, Rothenturm und der Schmalzbuckl kamen nun zur Stadt Ingolstadt hinzu. (zu dieser gehörten sie bis 1813 schon einmal, wurden dann aber ausgegliedert.)
Somit wurde nun der Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Ingolstadt, Herr Theo Ernstberger, auch Chef der Hundszeller Wehr. Bei der jährlichen Feuerwehrversammlung informierte er die Wehrmänner, dass ein Regierungsbeschluss die Auflösung der Wehren, was die Stadt auch nicht beabsichtige, verbiete. Die Stadt sei sogar daran interessiert, die Feuerwehren gut auszurüsten und sie somit auf den neuesten Stand zu bringen. Um eine schnellere Verständigung mit der Hauptwache zu ermöglichen, soll in die Wohnung von Kommandant März ein Telefon eingerichtet werden. Den Kundendienst für die Motorspritze übernimmt von jetzt an die Hauptwache und für die Reparaturzeit wird eine Ersatzspritze zur Verfügung gestellt. Außerdem erklärte Herr Theo Ernstberger dass das alte Feuerwehrhaus nicht den Anforderungen entspreche und beabsichtigt wird, bei gegebener Zeit ein neues zu bauen.

Auf dem Schulhaus wurde auch eine Sirene montiert. Eine Alarmierung der Feuerwehr war hiermit jedoch noch nicht möglich, da die Stadt erst eine Feuermeldeanlage montieren lassen muss, was mit erheblichen Kosten verbunden sei.

Das erste Leistungsabzeichen der Hundszeller Feuerwehr wurde im Jahr 1965 erfolgreich durchgeführt. Zu dieser Zeit durften dann auch die Hornisten Norbert Meyer und Georg Kammerer ihr Signalhorn an den Nagel hängen, denn die Hundszeller Wehrmänner wurden nun per Sirene zum Einsatz gerufen.

Bei der Versammlung 1970 wurde einstimmig beschlossen, dass Hornist und 2. Kommandant Norbert Meyer, ein Feuerwehrmann der alten Garde, welcher in Treue und Pflicht niemals wankte und noch mit 56 Jahren das Leistungsabzeichen erwarb, zum Ehrenmitglied ernannt wird. Als Ehrenvorstand wurde Hans Stieglmeier, der 10 Jahre Kommandant und 15 Jahre Vorstand war, ernannt. Stieglmeier der 1971 aus Altersgründen das Amt als Vorstand abgab, wurde durch Christian Kroll ersetzt.

Im Jahre 1976 wurde neben dem Schulhaus in eigener Regie das neue Feuerwehrhaus angebaut. Hierfür gebührt vor allem dem Rektor Bockhorni besonderer Dank.
Das alte Feuerwehrhaus an der Lechermannstrasse, erbaut bei der Gründung der Feuerwehr Hundszell 1892, wurde abgerissen und verschwand somit vom Ortsbild.

1977 erhielten die Hundszeller nun endlich ihr erstes Tragkraftspritzenfahrzeug, einen Ford Transit Baujahr 1969, von der Abteilung Zuchering.

In den 80er Jahren stellte die Hundszeller Feuerwehr bei den jährlich stattfindenden Stock-Car-Rennen mit 25-30 Mann, in der Herrenschwaige, den Brandschutz sicher.